Die folgende Zitatensammlung öffnet den Bildern meiner Homepage einen Raum. Die Zitate sollen anregen – in ihrer Wechselwirkung und im Zusammenspiel mit den Fotos. Zum herausfordernden Verhältnis von Bildern zur Sprache hat Gerhard Richter gesagt: Über Malerei reden, das hat keinen Sinn. Indem man mit der Sprache etwas vermittelt, verändert man es. Man konstruiert solche Eigenschaften, die gesprochen werden können, und unterschlägt die, die nicht ausgesprochen werden können, die aber immer die wichtigsten sind.
Seine Schlussfolgerung teile ich nicht: Es macht Sinn, über Malerei (oder Fotografie) zu reden. Man muss dabei aber berücksichtigen, dass sich die beiden Felder zwar überlagern, aber nie vollständig decken. Etwas bleibt immer offen. Vielleicht das Wichtigste.
Zitate helfen aus dem Dilemma. Sie erzeugen ein eigenes Feld, ohne Anspruch auf Transparenz. Sie wollen, in Beziehung gesetzt, nicht erklären. Klären schon, hinweisen auch auf das, was nicht ausgesprochen werden kann.
Bilder haben mich immer schon begleitet. Texte auch. Wenn ich hier Künstler und Philosophen zitiere, dann mit grösstem Respekt. Wenn ich lese, dass Richter manche Amateurfotos besser findet als den besten Cézanne, dann freut mich das nicht, weil ich der Ansicht wäre, dass irgendeine meiner Fotos nur in die Nähe Cézannes käme, sondern weil Richter etwas ausdrückt, das mich antreibt: Bilder ohne spannenden 'Inhalt', um eine Formulierung von Per Kirkeby zu verwenden.
Das wichtigste Zitat erscheint, wenn man die Homepage öffnet. Robert Walser hat es auf einer kleinen Wanderung notiert:
Man braucht nicht viel Besonderes zu sehen. Man sieht so schon viel.
Robert Walser
Sie müssen nur hinschauen. Die Welt, in der wir leben, ist atemberaubend schön.
David Hockney
Dürers Credo: Denn wahrhaftig steckt die Kunst in der Natur, wer sie heraus kann reissen, der hat sie, von meinem Vater, als ich noch ein Kind war gepredigt, erhielt wieder Bedeutung. Bei mir hiess das Herausreissen in erster Linie das Finden geeigneter Motive aus der unermesslichen Vielfalt der Natur. Ich fand sie rund um's Haus und im Tal am wilden Schwarzwasser.
Franz Gertsch
Und wieder diese kleinen, etwas kleinlich gemalten Bilder. Von einem Maler (Cézanne) ohne grandioses Leben gemalt. Einem langweiligen Leben. Auch die Bilder ohne spannenden ‚Inhalt‘. Nicht wie bei all den gerade Wiederentdeckten, den Symbolisten, Klimt, Moreau usw. Das hätten nun doch eher langweilige Bilder sein müssen. Sie waren es aber nicht.“
Per Kirkeby
Ich finde manche Amateurfotos besser als den besten Cézanne.
Gerhard Richter
Malerei ist die Kunst, die Seele zu bewegen durch Vermittlung der Augen. Wenn der Maler nur bis zu den Augen kommt, hat er nur den halben Weg zurückgelegt.
Denis Diderot
Wenn die Augen still stehen, ist man tot.
David Hockney
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